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 Betreff des Beitrags: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Mi 8. Jun 2011, 14:27 
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Das ist ja mal wieder schön, wie einig sich die Mitglieder der EZB sind.
Cheffe rennt raus, wenn jemand die pläne verkündet :D
und alle anderen dürfen mal wieder Zahlen ... Juhu :bang:

Zitat:
EZB macht sich zur Bad Bank
Von Klaus-Rainer Jackisch, HR

Es war das mediale Fisako des Jean-Claude Juncker: Im Funzellicht, irgendwo im Dunkeln Luxemburgs, völlig improvisiert und laienhaft - so berichtete der Eurogruppen-Chef in einer kühlen Nacht Anfang Mai Journalisten über eine geheime Konferenz, die es eigentlich gar nicht gab. Mehrfach hatten er und seine Mitarbeiter das Spitzentreffen zur Lösung der Schuldenproblematik in Griechenland dementiert. Als die Lüge nicht mehr zu vertuschen war, blamierten er und die gesamte Europäische Union sich bis auf die Knochen.

Zuvor waren auf dem Treffen im Luxemburger Schloss Senningen die Fetzen geflogen. Denn als Juncker seine Idee einer Umschuldung Griechenlands auftischte, platzte dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, der Kragen. Er stand auf und verließ den Raum - völlig ungewöhnlich für den sonst so beherrschten EZB-Chef.

EZB hält griechische Staatsanleihen in Milliardenhöhe
Die Währungshüter im Eurotower in Frankfurt am Main haben Staatsanleihen aus Griechenland im Wert von geschätzten fünfzig Milliarden Euro in den Tresoren. Ein Teilausfall dieser Forderungen könnte schnell die Rücklagen der Zentralbank schmelzen lassen, auf jeden Fall ihren Gewinn schmälern. Vielleicht müssten sogar Goldreserven verscherbelt werden.

So wehrte sich die Europäische Zentralbank erst mit Händen und Füßen gegen die Umschuldung Griechenlands. Ihr Chefvolkswirt Jürgen Stark nennt Umschuldung ein "Rezept für eine Katastrophe". EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi tat die Idee als ein "Märchen" ab. Und der Luxemburger Zentralbank-Chef Yves Mersch, Mitglied des EZB-Rates, sieht darin schlicht "keine Option".

Der EZB geht es dabei nicht in erster Linie ums Geld. Sie fürchtet einen Flächenbrand. Denn wenn erst einmal Griechenland umschuldet, gibt es kein Halten mehr: Portugal, Italien, Belgien, sie alle würden folgen. Doch nach Presseberichten sagte EZB-Präsident Trichet dann Anfang dieser Woche in Kanada, private Gläubiger sollten sich doch an den Folgen der Schuldenkrise beteiligen. Das kann nur heißen, dass Privatbanken für Griechenland bluten sollen - als Teil einer Umschuldung, an der dann auch öffentliche Gläubiger wie die EZB nicht vorbeikommen!

EZB hat Tabu gebrochen
Die EZB hat sich selbst in die fatale Lage gebracht: Auf Druck der französischen Regierung knickte Trichet vergangenes Jahr ein und drückte den Kauf griechischer Staatsanleihen gegen zum Teil heftigen Widerstand im EZB-Rat durch. Damit verspielte die EZB nicht nur einen Teil ihrer politischen Unabhängigkeit. Sie verstieß auch gegen ihre eigenen Statuten. Denn für die Bank ist es ein Tabu, Staatsanleihen aufkaufen. Außerdem setzte sich der Franzose Trichet dem Vorwurf aus, er stütze vor allem französische Großbanken. Die haben nämlich besonders viele griechische Anleihen und konnten die nun günstig bei der EZB los werden. Die einst so stolze Zentralbank verramschte sich selbst zur Bad Bank - was für ein Niedergang!

Jetzt ist das Drama perfekt. Wegen der prekären Lage steht Griechenland kurz vor dem Staatsbankrott: Es wird wohl nicht um eine Umschuldung herumkommen - auch wenn die Euroländer weitere Rettungspakete auf den Weg bringen.

Deutschland muss zahlen
Die EZB ist also in großer Not. Im schlimmsten Fall verliert sie einen Teil ihrer Rücklagen. Diese Verluste müssen dann die solideren Eurostaaten ausgleichen. Vor allem wird es Deutschland treffen. Für deutsche Steuerzahler ist es unter dem Strich egal, wie sie Griechenland unterstützen - über die Einlagen bei der EZB oder durch direkte Finanzhilfen an Griechenland. Gezahlt werden muss sowieso. Aber für die EZB bedeutet die Misere einen weiteren massiven Image- und Vertrauensverlust. Und damit untergräbt sie auch das Vertrauen in den Euro.

Es wäre so einfach gewesen: Die Währungshüter hätten sich nur an ihre selbst gesetzten Regeln halten müssen. Vielleicht lernen die Damen und Herren im Eurotower aus ihrer selbst verschuldeten misslichen Lage. Aufsicht, Kontrolle, Vertrauen - all das braucht verlässliche Regeln und Leute, die sie befolgen und durchsetzen. Das ist nicht durch blumige Appelle wie den von Trichet beim Empfang des Karlspreises vergangene Woche zu ersetzen.


http://www.tagesschau.de/wirtschaft/euroschau110.html

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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Mi 8. Jun 2011, 20:51 
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Der Euro fängt an, massiv zu wackeln. Die Stützen an Griechenland werden wir wohl abschreiben können. Und falls es jetzt wieder zu einer Finanzspritze kommen sollte, ist es für Länder wie Portugal eine Einladung sich dauerhaft zu bedienen.
Die Griechen demonstrieren sich gerade selber "zu tode". Täglich gehen durch Streiks und Arbeitsniederlegungen hunderte Millionen Euro den Bach runter. Dabei ist es eines der am stärksten von der Korruption, Miß- und Vetternwirtschaft gebeuteltes Land. Und die Griechen haben nicht mal ein schlechtes Gewissen. Macht man es doch viele Jahre schon. Ich will keinesfalls hier alle damit anprechen.
Beispiel: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.1105644

Damals vor der Einführung des Euro wurden in Ländern wie Griechenland, italien, Spanien und Portugal nachweislich die Staatsfinanzen schöngerechnet. Sonst hätte es nicht geklappt mit dem Start des Euro. Später wurde die Schuldengrenze auf 2% des BIP festgelegt. Doch das half ja auch nichts, wie wir wissen. Das ganze Dilemma aus vergangenen Tagen, das verschieben von Problemen holt uns nun umso mehr ein. :shit:

Man fragt sich ja schon, warum Mitglieder des europ. Parlaments angehalten werden, ihre privaten Barreserven in Edelmetall umzutauschen. Wissen die, was da kommt?

Und was wird aus Amerika und dem Dollar? Dort müsste normalerweise von jeden erwirtschafteten Dollar einer Privatperson 98 Cent für Zinstilgung ausgegeben werden. So hoch ist die Staatsverschuldung mittlerweile. :ahhh:


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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Do 9. Jun 2011, 10:48 
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So wie es aussieht reinigt sich die Welt bald von den entstandenen Altlasten.
Wie ich gehört habe, ist es ganz normal das ein Staat ab und an mal Pleite geht :ahhh:

Das ist auch nicht so wild, weil sich nix ändern wird. Dieses Dreckssystem ist nunmal von Profitgier, Machtgier und hohlen Köppen geprägt, da kann man nix gegen machen.
Schlimm ist nur das es vor- und nach einer solchen Staatspleite nur dem kleinen Steuerzahler dreckig geht. Profite werden auf Staatskosten gemacht (Bankenpleite), die EU nimmt sich was sie braucht (4,5 % mehr Abgaben an die EU) dafür wird in den Geberländern beim Zahnersatz und der Kinderbetreuung gespart :bang: :bang: :bang: und natürlich haben wir auch ne Milliarde für Hotelliers und zig Milliarden für den Norden Afrikas übrig, wobei dort noch nicht mal klar ist, wer das Geld bekommt, verwaltet und wohin es fließen wird :bang: :bang: :bang:

Nur die Börse freut sich, weil durch soviel Mißmanagement und Mißwirtschaft trotzdem die Kurse steigen, das ist insgesamt ein perverses, unsoziales Wirtschaftsprinzip und gehört grundlegend verändert.

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Thüringer dürfen das... ;-)


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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Do 9. Jun 2011, 11:26 
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das es und nach dem krieg so gut geht
verdanken wir auch diesem dreckssystem
das darf man nicht vergessen

wenn wir nicht überalle so gut zahlen
würde die auch nicht unsere produkte kaufen
oder warum sind wir bei den preisen wettbewerbsfähig
das kann man auch als moderne bestechung sehen
oder intrtessengemeinschafft

wie man das system änder kann ohne das es uns erkannbar schlechter geht weis ich auch nicht
aber untern strich fahren gerade wir mit diesem dreckssystem sehr gut

wie kohl schon sagte
wichtig ist was hinten rauskommt

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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Do 9. Jun 2011, 15:35 
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MFB|rei_Jr hat geschrieben:
aber untern strich fahren gerade wir mit diesem dreckssystem sehr gut

wie kohl schon sagte
wichtig ist was hinten rauskommt


Das ist es ja grade....

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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Do 9. Jun 2011, 20:45 
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Pitti hat geschrieben:
Der Euro fängt an, massiv zu wackeln.


ehhmm... wie kommst denn da drauf... schau dir mal die kurse an...
der dollar stürzt ins bodenlose und der euro legt weiter zu... die magische 1,50 ist greifbar nahe und wird wahrscheinlich innerhalb diesen jahres noch dauerhaft geknackt...


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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Fr 10. Jun 2011, 00:06 
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Den Dollar will ich jetzt mal hier ausblenden. In den nächsten Jahren werden wir eine galoppierende Inflation erleben. Die Staatsverschuldungen werden rapide ansteigen, Zinstilgungen kommen uns immer Teurer. Davon mal abgesehen werden keine Steuersenkungen zu erwaten sein, die Lebenshaltungskosten werden ansteigen. Einher geht damit eine geringere Kaufkraft und eine Stagnation der Wirtschaft. Wir jammern zwar noch auf sehr hohen Niveau, aber die Zeit einer Witschaftskrise steht uns trotzdem bevor. Das ist mal sicher.

http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A ... echanismus

Von den 120 Mrd €, für die Deutschland bürgt, müssen mehr als 20 Mrd in Bar überwiesen werden. Der Rest setzt sich aus Sicherheiten, Staatsanlehen usw zusammen. Dafür muss der deutsche Steuerzahler aufkommen. Und die Zinsen.


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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: So 29. Jan 2012, 00:48 
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Die Zeit sollte sich jeder mal nehmen, und sich seine Gedanken um seine eigene Zukunft machen .

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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Do 2. Feb 2012, 23:38 
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Die Euro-Krise und das Geldsystem/Vermehrung sind zwei unterschiedliche paar Schuhe.

Die Griechenlandrettung ist politisch motiviert, ebenso wie der Beitritt eigentlich zu schwacher Staaten in den Euro-Raum Ende der Neunziger (viele Staaten haben die Maastrichter Kriterien respektive die Stbiulitätskriterien nicht erfüllt und wurden trotzdem aufgenommen - für ein einiges Europa). Bei der Rettung der Griechen sollte uns es auf das Geld nicht mehr ankommen. Und über deren innenpolitische Angelegenheiten, deren Arbeitsmoral oder Lebensweise darf nicht geurteilt werden.

Das Geldsystem ist nach dem loslösen vom Bretton Woods System, also der Kopplung an reale Wertgegenstände (Gold), leicht ungeführt auf die Welt losgelassen worden. Das unendliches Wachstum (der Geldmenge) nicht funktionieren kann, sollte bei der räumlichen (und damit auch Wertmäßigen) Begrenzung angesichts der Tatsache der Eigenschaften EINES Planeten logisch sein. Ist es nicht, aber es gibt Lösungen, wenn nicht heute dann morgen.

Die Marktwirtschaft ist konkurrenzlos.

Im Übrigen steuern wir alle durch bloße Teilnahme am System zu Systemfehlern bei. In so großen Zusammenhängen gibt es keine Individuen, unser aller Handeln wird zu einem einzigen.


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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: So 26. Feb 2012, 12:44 
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In der Geschichte sind Staaten meist erst dann pleite gegangen, wenn der Schuldendienst - also die Zinslast - im Haushalt die Marke von 35% überstiegen hat. Das würde bedeuten, daß man mehr als ein Drittel aller Einnahmen nur noch für Zinsen ausgeben muß. Von dieser Schwelle sind selbst Länder wie Italien, Spanien oder die USA und Japan noch meilenweit entfernt. Die aktuellen Verschuldungsanstiege sehen aber hochgerechnet so aus, daß wir gegen Ende 2013 etwa an diese Knall-Quoten herankommen.

Berechnung Nummer 2: Wir haben schon beschrieben, daß im Laufe der letzten Jahre die Quote von Schulden zu Wachstum immer weiter angestiegen ist. Das bedeutet konkret, daß wir immer mehr Schulden benötigen, um noch einen zusäzlichen Euro an Wachstum zu generieren.

Das ist so wie wenn Sie mit Sport beginnen. Ich erkläre es mal an Ihrer Zeit für einen 100 m Lauf. Anfangs brauchen Sie dafür eine bestimmte Zeit und schon wenig Training wird ausreichen um schneller zu sein - sagen wir mal um von 17 auf 16 Sekunden zu kommen. Danach wird es immer aufwendiger 1 Zehntel schneller zu werden. Man nennt das den abnehmenden Grenznutzen. Das hört sich komplex an sagt aber nur aus, daß der Nutzen jeder zusätzlichen Einheit Training bezogen auf den Enderfolg namens Laufzeit über 100 Meter ständig abnimmt. Es wird also immer zäher noch schneller zu werden je schneller man schon läuft. Beim Abnehmen das Gleiche. Das erste Kilo weniger ist einfacher zu erreichen, wenn man mal begonnen hat, als am Ende noch abzunehmen. Ist auch klar, denn es ist ja auch immer weniger Abnehmmasse da!

Aktuell liegen wir hier in Deutschland, den USA und anderen Industriestaaten bei etwa 7,5 - das bedeutet diese Länder brauchen 7,5 Geldeinheiten für eine zusätzliche Einheit Wachstum.

Das aktuelle BIP Deutschlands liegt bei etwa 3,35 Billionen Dollar oder 3.350 Milliarden. Das sind etwa 2,5 Billionen Euro! Wir sind damit weltweit hinter den USA ( 14,3 Billionen Dollar), Japan ( 5 Bio. ) und China fast 5 Billionen Dollar auf Rang 4! Hinter uns folgt mit 2,7 Billionen relativ abgeschlagen Frankreich. England und Italien liegen gleichauf bei 2,2 Billionen - es folgen Brasilien, Spanien, Kanada, Indien, Rußland mit 1,2 bis 1,6 Billionen. Das Welt-BIP liegt etwa bei 60 Billionen! Das nur mal zur Orientierung, damit Sie einen groben Eindruck haben wer weltweit die Musik macht.

Bis 2015 würde diese Verschuldungsquote auf fast 10 steigen.

Das bedeutet konkret für Deutschland Folgendes:

Um einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu erreichen würden wir beim aktuellen Zinsniveau ein Wachstum von 4% benötigen. Die ganzen Hilfen und Garantien für andere Staaten oder Banken usw. lassen wir mal weg.

Bei einem BIP von 2,5 Billionen Euro wären das 100 Mrd. Euro an BIP-Plus. Das würde dazu führen, daß die Ausgaben des Saates soweit sinken, daß die gegenüberstehenden steigenden Einnahmen ausreichen würden den Haushalt zu decken.

Um 100 Mrd. Euro mehr BIP zu bekommen bräuchten wir dann also 100 x etwa 10 - also 1.000 Mrd. Euro neue Schulden ( nur in Deutschland). Das ist weder über den ausgelutschten privaten Sektor, noch über die Unternehmen auch nur ansatzweise zu finanzieren, denn fast alle großen Unternehmen sind AGs, die fast völlig unabhängig vom Kreditmarkt refinanzieren können. Wir geben aktuell weit über 80% unseres Geldes an Aktiengesellschaften aus. Alle großen Versorger, Autokonzerne, Banken, Ölfirmen, Lebensmittel- oder Kleidungshersteller, Umweltfirmen usw. sind in AG-Form präsent.

Die Privaten verschulden sich in der Summe nicht mehr, denn hier steigern die einen das Vermögen nur noch mit den Schulden der anderen oder damit, daß beispielweise Erben das Vermögen mit Konsum, Frauen, Spielsucht, Steuern, dem Rat von Fachleuten folgend oder mit Alkohol auflösen!

Die Unternehmen sind als Schuldner unter dem Strich schon lange nicht mehr richtig am Markt, die letzten Jahre lief das Steigerungs-Spiel fast nur über die privaten Haushalte. Als Stichpunkte nenne ich hier Eigenheimzulage-Streichung vor wenigen Jahren ( da haben viel noch wegen der Zulagen neue Schulden gemacht und gebaut), Abwrackprämie, Energiepass, Solaranlagen, Photovoltaik und Null-Finanzierungen bei Autokauf und Konsumartikeln!

In den letzten Jahren hat sich also fast die komplette zusätzlich benötigte Schuldenlast auf den und die Staaten konzentriert. Daher auch die aktuelle Staats-Schulden-Krise.

Wenn wir nun sehen, daß 2015 der Staat neue Schulden von 1.000 Mrd. Euro machen müsste um das Spiel noch fortzusetzen, dann sehen Sie, daß das nicht sein kann und niemals finanzierbar ist. Auf die USA bezogen bräuchten wir 9% Wachstum bezogen auf fast 15 Billionen BIP - das sind 1,35 Billionen Wachstum, was 13,5 Billionen neue Schulden erzeugen müsste - und das alles bei Zinsen die so sind wie jetzt. Das kann nicht gehen.

Wir sind also vom Ende noch etwas weit weg, aber das Jahr 2015 ist demnach unerreichbar - von daher ist Ende 2013 oder Anfang 2014 ein Fenster das perfekt passt!

Außerdem: Historisch betrachtet ist meist dann die Hyperinflation ausgebrochen, wenn nach dem Aufkauf von 100% der Staatsanleihen durch die Notenbanken noch etwa 1 Jahr vergangen ist. Das ganze Geld muss erst den Weg in die Wirtschaft finden - das geht nicht von jetzt auf geich, genauso wie zwischen Zeugungsakt und Geburt noch einige Monate ins Land gehen müssen, obwohl auch da schon früh klar ist was am Ende rauskommen wird: Ein neuer, kleiner Mensch, der meist nackt auf die Welt kommt..................!
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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 00:28 
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geht immer weiter. 2012 die nächste dummheit. da schwache staaten das sagen haben und wie zu erwarten zu ihren Gunsten steuern.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/euroschau130.html

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http://team-mfb.com/phpbb3/viewforum.php?f=17
Einstieg jederzeit möglich!


Weiter geht's am 10.8.2017! :D


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 Betreff des Beitrags: Re: EZB die neue Bad Bank
BeitragVerfasst: Sa 10. Mär 2012, 17:37 
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MFB|Kölner hat geschrieben:
In der Geschichte sind Staaten meist erst dann pleite gegangen, wenn der Schuldendienst - also die Zinslast - im Haushalt die Marke von 35% überstiegen hat. Das würde bedeuten, daß man mehr als ein Drittel aller Einnahmen nur noch für Zinsen ausgeben muß. Von dieser Schwelle sind selbst Länder wie Italien, Spanien oder die USA und Japan noch meilenweit entfernt. Die aktuellen Verschuldungsanstiege sehen aber hochgerechnet so aus, daß wir gegen Ende 2013 etwa an diese Knall-Quoten herankommen.

Berechnung Nummer 2: Wir haben schon beschrieben, daß im Laufe der letzten Jahre die Quote von Schulden zu Wachstum immer weiter angestiegen ist. Das bedeutet konkret, daß wir immer mehr Schulden benötigen, um noch einen zusäzlichen Euro an Wachstum zu generieren.

Das ist so wie wenn Sie mit Sport beginnen. Ich erkläre es mal an Ihrer Zeit für einen 100 m Lauf. Anfangs brauchen Sie dafür eine bestimmte Zeit und schon wenig Training wird ausreichen um schneller zu sein - sagen wir mal um von 17 auf 16 Sekunden zu kommen. Danach wird es immer aufwendiger 1 Zehntel schneller zu werden. Man nennt das den abnehmenden Grenznutzen. Das hört sich komplex an sagt aber nur aus, daß der Nutzen jeder zusätzlichen Einheit Training bezogen auf den Enderfolg namens Laufzeit über 100 Meter ständig abnimmt. Es wird also immer zäher noch schneller zu werden je schneller man schon läuft. Beim Abnehmen das Gleiche. Das erste Kilo weniger ist einfacher zu erreichen, wenn man mal begonnen hat, als am Ende noch abzunehmen. Ist auch klar, denn es ist ja auch immer weniger Abnehmmasse da!

Aktuell liegen wir hier in Deutschland, den USA und anderen Industriestaaten bei etwa 7,5 - das bedeutet diese Länder brauchen 7,5 Geldeinheiten für eine zusätzliche Einheit Wachstum.

Das aktuelle BIP Deutschlands liegt bei etwa 3,35 Billionen Dollar oder 3.350 Milliarden. Das sind etwa 2,5 Billionen Euro! Wir sind damit weltweit hinter den USA ( 14,3 Billionen Dollar), Japan ( 5 Bio. ) und China fast 5 Billionen Dollar auf Rang 4! Hinter uns folgt mit 2,7 Billionen relativ abgeschlagen Frankreich. England und Italien liegen gleichauf bei 2,2 Billionen - es folgen Brasilien, Spanien, Kanada, Indien, Rußland mit 1,2 bis 1,6 Billionen. Das Welt-BIP liegt etwa bei 60 Billionen! Das nur mal zur Orientierung, damit Sie einen groben Eindruck haben wer weltweit die Musik macht.

Bis 2015 würde diese Verschuldungsquote auf fast 10 steigen.

Das bedeutet konkret für Deutschland Folgendes:

Um einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu erreichen würden wir beim aktuellen Zinsniveau ein Wachstum von 4% benötigen. Die ganzen Hilfen und Garantien für andere Staaten oder Banken usw. lassen wir mal weg.

Bei einem BIP von 2,5 Billionen Euro wären das 100 Mrd. Euro an BIP-Plus. Das würde dazu führen, daß die Ausgaben des Saates soweit sinken, daß die gegenüberstehenden steigenden Einnahmen ausreichen würden den Haushalt zu decken.

Um 100 Mrd. Euro mehr BIP zu bekommen bräuchten wir dann also 100 x etwa 10 - also 1.000 Mrd. Euro neue Schulden ( nur in Deutschland). Das ist weder über den ausgelutschten privaten Sektor, noch über die Unternehmen auch nur ansatzweise zu finanzieren, denn fast alle großen Unternehmen sind AGs, die fast völlig unabhängig vom Kreditmarkt refinanzieren können. Wir geben aktuell weit über 80% unseres Geldes an Aktiengesellschaften aus. Alle großen Versorger, Autokonzerne, Banken, Ölfirmen, Lebensmittel- oder Kleidungshersteller, Umweltfirmen usw. sind in AG-Form präsent.

Die Privaten verschulden sich in der Summe nicht mehr, denn hier steigern die einen das Vermögen nur noch mit den Schulden der anderen oder damit, daß beispielweise Erben das Vermögen mit Konsum, Frauen, Spielsucht, Steuern, dem Rat von Fachleuten folgend oder mit Alkohol auflösen!

Die Unternehmen sind als Schuldner unter dem Strich schon lange nicht mehr richtig am Markt, die letzten Jahre lief das Steigerungs-Spiel fast nur über die privaten Haushalte. Als Stichpunkte nenne ich hier Eigenheimzulage-Streichung vor wenigen Jahren ( da haben viel noch wegen der Zulagen neue Schulden gemacht und gebaut), Abwrackprämie, Energiepass, Solaranlagen, Photovoltaik und Null-Finanzierungen bei Autokauf und Konsumartikeln!

In den letzten Jahren hat sich also fast die komplette zusätzlich benötigte Schuldenlast auf den und die Staaten konzentriert. Daher auch die aktuelle Staats-Schulden-Krise.

Wenn wir nun sehen, daß 2015 der Staat neue Schulden von 1.000 Mrd. Euro machen müsste um das Spiel noch fortzusetzen, dann sehen Sie, daß das nicht sein kann und niemals finanzierbar ist. Auf die USA bezogen bräuchten wir 9% Wachstum bezogen auf fast 15 Billionen BIP - das sind 1,35 Billionen Wachstum, was 13,5 Billionen neue Schulden erzeugen müsste - und das alles bei Zinsen die so sind wie jetzt. Das kann nicht gehen.

Wir sind also vom Ende noch etwas weit weg, aber das Jahr 2015 ist demnach unerreichbar - von daher ist Ende 2013 oder Anfang 2014 ein Fenster das perfekt passt!

Außerdem: Historisch betrachtet ist meist dann die Hyperinflation ausgebrochen, wenn nach dem Aufkauf von 100% der Staatsanleihen durch die Notenbanken noch etwa 1 Jahr vergangen ist. Das ganze Geld muss erst den Weg in die Wirtschaft finden - das geht nicht von jetzt auf geich, genauso wie zwischen Zeugungsakt und Geburt noch einige Monate ins Land gehen müssen, obwohl auch da schon früh klar ist was am Ende rauskommen wird: Ein neuer, kleiner Mensch, der meist nackt auf die Welt kommt..................!
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quelle pls, aus interesse.


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